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  • AutorenbildKarl-Heinz Henrich

Duo Perfume De Mujer

Aktualisiert: 19. Mai

MILONGA MIT DEM DUO PERFUME DE MUJER


Am Samstag den 24. September 2022 fand im ABAILAR in Aschaffenburg eine Milonga mit dem Duo "Perfume de Mujer" statt. Die Milonga startete mit schönen Tandas vom DJ Thomas. Die gut ausgewählten Stücke animierten uns zum Tanzen. Alle Paare tanzten mit großer Rücksicht in der Ronda, sodass es ein Vergnügen war, in der Ronda mitzutanzen.

Nach einigen Tandas war es dann soweit, das Duo "Perfume de Mujer" betrat die Bühne. Die aus Polen stammende Bandeonista Aneta Pajek und der argentinische Gitarrist und Sänger Caio Rodriguez eröffneten mit dem Stück "Mañana de Carnaval" das erste Set. Beim 2. Stück wurde dann auch zur Live Musik getanzt. Das Duo klang hervorragend... und beim Tanzen hatte ich den Eindruck, es würde ein ganzes Orchester spielen. Es gibt nicht viele aktuelle Musiker, die bei mir so einen positiven Eindruck hinterlassen haben.


Unter dem Begriff Tango Hamburg findet man die Musiker als Duo. Es gibt die Möglichkeit mit weiteren Musikern (Geige, Klavier und Kontrabass) das Duo zu einem Trio, ein Quartett, oder gar zu einem Quintett zu erweitern.

Nach einer Pause, die vom DJ Thomas weiterhin mit hervorragenden Tandas gefüllt wurden, spielte das Duo nun das 2.Set. Alle Stücke die das Duo spielte, gleich ob Tango, Vals oder Milonga waren ausgezeichnet und sehr gut tanzbar, was ich auch intensiv nutzte. Nach dem 2.Set wurde das Duo mit lange anhaltendem Applaus verabschiedet. Den letzten Teil der Milonga hat DJ Thomas bestritten, dessen Leistung am Ende, auch zurecht, mit einem großen Applaus bedacht wurde.



(Quelle: YouTube)


Kurz vor Ende der Veranstaltung spielte DJ Thomas eine Tanda von einem Orchester, das man nicht so häufig (besser gesagt ganz selten) auf Milongas hört. Die Rede ist von Domingo Federico.


Domingo Serafín Federico wurde am 4.Juni 1916 in Buenos Aires geboren. Er gilt als ein großer Musiker, Bandoneonisten, Komponist, Arrangeur, Orchesterleiter und eine wichtige Größe der Tangoschaffenden der „40er Generation".

Federico lernte verschiedenen Instrumente und beherrschte Gitarre, Violine und auch Klavier. Doch später wandte er sich einer größeren Herausforderung zu, wie er selbst fand, und konzentrierte sich auf das Bandoneon, das er bei dem hervorragenden Pedro Maffia lernte. Sein Debut hatte er im Radio im Jahr 1931 in einer Radiosendung bei Radio Porteña. Ab 1937 spielte er bei dem bekannteren Orchester von Juan Canaro. 1939 kam er in das Orchester von Miguel Caló, das mit hoch talentierten jungen Spielern derselben Generation wie Osma Maderna, Enrique Francini, Armando Pontier u.v.m. besetzt war.


Mit Homero Expósito komponierte er einige wichtige Tangos, etwa im Jahr 1941 den Titel „Yo soy el tango“. Im Jahr 1944 sollte als nächster Schritt die Gründung eines eigenen Orchesters folgen. Es gab dann auch eigene Aufnahmen bei Víctor, von denen sein eigener Titel "Saludos" für die erste Aufnahme ausgewählt wurde.

Auch im Film hat Federico seine Spuren hinterlassen. Er schrieb die Filmmusik für „El morocho del Abasto“ aus dem Jahr 1949 und später für den Film „Embrujo en Cerro Blanco“ aus dem Jahr 1955. Als Musiker kann man Domingo Federico in Filmszenen des Streifens „La historia del tango“, „Al compás de tu mentira“ oder in dem Film „Otra cosa es con guitarra“, alle von 1949, sehen.


Federico zog 1957 nach Rosario, wo er lange auch unterrichtete, und kam im Übrigen auch, wie viele seiner Musiker-Kollegen, in der Welt herum. Er starb am 6. April 2000.

Neben „Saludos“ und „Yo soy el tango“ hört man heute noch andere seiner bekannten Tangos wie etwa „Percal“, „Yuyo verde“, „Al compás del corazón“ oder „Tristezas de la calle Corrientes“.


Die Musik, die mich bei der Tanda am meisten inspirierte, war der 1. Tango dieser Tanda "Muy suave" (sehr sanft)... ein Tango vom 04.07.1954. Ein sehr schönes und überaus interessantes Werk. Es ist geprägt von sehr kräftigen rhythmischen, ungeraden Phrasen, im Wechsel mit sehr dezenten (sanften) melodischen 6 taktischen Phrasen.



(Quelle: YouTube)











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